stat

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Version: 13. Mai 1998 (fedora - 25/11/07)

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Section: 2 (Appels système)

NAME

stat, fstat, lstat - Ermittle Dateistatus

ÜBERSICHT

#include <sys/types.h>
#include <sys/stat.h>
#include <unistd.h>

int stat(const char *file_name, struct stat *buf);
int fstat(int filedes, struct stat *buf);
int lstat(const char *file_name, struct stat *buf);

BESCHREIBUNG

Beim Aufruf geben diese Funktionen Informationen über die angegebene Datei zurück. Dazu benötigt man keinerlei Rechte an der angegebene Datei, sehr wohl aber die Durchsuchungsrechte in allen Verzeichnissen im Pfad, der zu der Datei führt.

stat liefert die Informationen zu der in file_name angegebenen Datei und übergibt diese an buf.

lstat ist ähnlich stat, nur dass bei Links Informationen zum Link und nicht zu der bezogenen Datei an buf übergeben werden.

fstat ist genauso wie stat, nur wird die offene Datei, auf die filedes (so wie von open(2) zurückgegeben) zeigt, bearbeitet anstatt file_name.

Alle Aufrufe geben eine Struktur vom Typ stat zurück, die folgendermaßen aufgebaut ist:

 struct stat
 {
     dev_t         st_dev;      /* Device */
     ino_t         st_ino;      /* INode */
     mode_t        st_mode;     /* Zugriffsrechte */
     nlink_t       st_nlink;    /* Anzahl harter Links */
     uid_t         st_uid;      /* UID des Besitzers */
     gid_t         st_gid;      /* GID des Besitzers */
     dev_t         st_rdev;     /* Typ (wenn INode-Gerät) */
     off_t         st_size;     /* Größe in Bytes*/
     unsigned long st_blksize;  /* Blockgröße */
     unsigned long st_blocks;   /* Allozierte Blocks */
     time_t        st_atime;    /* Letzter Zugriff */
     time_t        st_mtime;    /* Letzte Modifikation */
     time_t        st_ctime;    /* Letzte Aenderung */
 };
 

st_blocks gibt die Größe der Datei in 512-Byte-Blocks. Der Wert st_blksize gibt die "bevorzugte" Blockgröße für die Dateioperationen an. (Eine Datei mit kleineren Happen zu schreiben kann ineffizientes Lesen-Verändern-Wiederschreiben verursachen.)

Nicht alle von Linux unterstützten Dateisysteme verwenden alle Felder. Einige Dateisysteme erlauben es, so zu montieren, dass Dateizugriffe das st_atime nicht modifizieren. (Siehe `noatime' in mount(8).)

Normalerweise ändert sich st_atime durch den Einsatz von exec(2), mknod(2), pipe(2), utime(2) und read(2) (von mehr als null Bytes). Andere Routinen, wie mmap(2), können, müssen aber nicht, st_atime modifizieren.

st_mtime verändert sich beim Einsatz von dateimodifizierenden Operationen, z. B. durch mknod(2), truncate(2), utime(2) und write(2) (von mehr als null Bytes). Darüber hinaus wird st_mtime von Verzeichnissen durch das Anlegen oder Löschen von Dateien in diesem Verzeichnis geändert. st_mtime wird nicht durch Ändern von Besitzer, Gruppe, Hardlink-Zähler oder Modus verändert.

st_ctime wird durch Beschreiben oder das Ändern der INode-Informationen neu gesetzt (also Besitzer, Gruppe, Link-Zähler, Modus etc.).

Folgende POSIX-Makros sind definiert, um den Dateityp zu überprüfen:

S_ISREG(m)
reguläre Datei,
S_ISDIR(m)
Verzeichnis,
S_ISCHR(m)
zeichenorientiertes Gerät,
S_ISBLK(m)
blockorientiertes Gerät,
S_ISFIFO(m)
FiFo,
S_ISLNK(m)
symbolische Verknüpfung (nicht in POSIX.1-1996) und
S_ISSOCK(m)
Socket (nicht in POSIX.1-1996).

Folgende Flags sind für das st_mode-Feld definiert:

S_IFMT 0017000 Bitmaske für die Dateityp-Bitfelder
S_IFSOCK 0140000 Socket
S_IFLNK 0120000 symbolische Verknüpfung
S_IFREG 0100000 reguläre Datei
S_IFBLK 0060000 blockorientiertes Gerät
S_IFDIR 0040000 Verzeichnis
S_IFCHR 0020000 zeichenorientiertes Gerät
S_IFIFO 0010000 FIFO
S_ISUID 0004000 SUID-Bit
S_ISGID 0002000 SGID-Bit (siehe unten)
S_ISVTX 0001000 Sticky-Bit (siehe unten)
S_IRWXU 00700 Bitmaske für Besitzerzugriffsrechte
S_IRUSR 00400 Besitzer hat Lesezugriff
S_IWUSR 00200 Besitzer hat Schreibzugriff
S_IXUSR 00100 Besitzer hat Ausführungsrechte
S_IRWXG 00070 Bitmaske für Gruppenzugriffsrechte
S_IRGRP 00040 Gruppe hat Lesezugriff
S_IWGRP 00020 Gruppe hat Schreibzugriff
S_IXGRP 00010 Gruppe hat Ausführungsrechte
S_IRWXO 00007 Bitmaske für Zugriffsrechte Anderer (nicht in Gruppe)
S_IROTH 00004 Andere haben Lesezugriff
S_IWOTH 00002 Andere haben Schreibzugriff
S_IXOTH 00001 Andere haben Ausführungsrechte

Das SGID-Bit (S_ISGID) hat verschiedene besondere Nutzungsmöglichkeiten: Für ein Verzeichnis bedeutet es, das die BSD-Semantik Anwendung findet: Dateien, die in ihm erzeugt werden, erben die Gruppen-ID des Verzeichnisses und nicht die effektive Gruppen-ID des erzeugenden Prozesses, und dort erzeugte Verzeichnisse haben das SGID-Bit ebenfalls gesetzt. Für eine Datei, bei der das Bit für Gruppenausführungsrechte (S_IXGRP) nicht gesetzt ist, bedeutet es erzwungenes Locken von Datei/Datensatz.

Das `Sticky'-Bit (S_ISVTX) an einem Verzeichnis bedeutet, dass eine Datei in diesem Verzeichnis umbenannt und gelöscht werden darf nur vom Besitzer der Datei, dem Besitzer des Verzeichnisses, und von Root.

RÜCKGABEWERT

Erfolg gibt 0, ein Fehler gibt -1 zurück und setzt errno entsprechend.

FEHLER

EBADF
filedes falsch oder nicht vorhanden.
ENOENT
Eine Komponente des Pfades file_name existiert nicht, oder der Pfad ist eine leere Zeichenkette.
ENOTDIR
Eine Komponente des Pfades ist kein Verzeichnis.
ELOOP
Zu viele symbolische Verknüpfungen wurden entlang des Pfades gefunden.
EACCES
Zugriff verweigert.
ENOMEM
Kein Speicher mehr (das bedeutet Speicher im Kernel).
ENAMETOOLONG
Dateiname ist zu lang.

KONFORM ZU

Die stat- und fstat-Aufrufe sind zu SVr4, SVID, POSIX, X/OPEN und BSD 4.3 konform. Der lstat-Aufruf ist konform zu 4.3BSD und SVr4. SVr4 dokumentiert die zusätzlichen fstat-Fehlermeldungen EINTR, ENOLINK und EOVERFLOW. SVr4 dokumentiert die zusätzlichen stat- unf lstat-Fehlermeldungen EACCES, EINTR, EMULTIHOP, ENOLINK und EOVERFLOW. Benutzung der st_blocks- und st_blksize-Felder kann unter Umständen weniger portabel sein. (Sie wurden in BSD eingeführt und sind nicht in POSIX spezifiziert. Die Interpretation ist auf verschiedenen Systemen unterschiedlich, und möglicherweise auch auf einem einzelnen System, wenn es mit NFS montierte Dateisysteme gibt.)

POSIX beschreibt die Bits S_IFMT, S_IFSOCK, S_IFLNK, S_IFREG, S_IFBLK, S_IFDIR, S_IFCHR, S_IFIFO und S_ISVTX nicht, sondern verlangt stattdessen die Benutzung der Makros S_ISDIR() etc. Die Makros S_ISLNK und S_ISSOCK finden sich nicht in POSIX.1-1996, werden aber im nächsten POSIX-Standard vorhanden sein; ersteres ist aus SVID 4v2, letzteres aus SUSv2.

Unix V7 (und spätere Systeme) hatten S_IREAD, S_IWRITE und S_IEXEC wo POSIX die Synonyme S_IRUSR, S_IWUSR und S_IXUSR vorschreibt.

ANDERE SYSTEME

Werte die von verschiedenen Systemen benutzt wurden oder werden:
Hex Name ls Oktal Beschreibung
f000 S_IFMT 170000 Maske für Dateityp
0000 000000 SCO out-of-service INode, BSD unbekannter Typ
SVID-v2 und XPG2 haben sowohl 0 als auch 0100000
für gewöhnliche Dateien
1000 S_IFIFO p| 010000 FiFo (benannte Pipe)
2000 S_IFCHR c 020000 zeichenorientiertes Spezialdatei (V7)
3000 S_IFMPC 030000 Gemultiplexte zeichenorientiertes Spezialdatei (V7)
4000 S_IFDIR d/ 040000 Verzeichnis (V7)
5000 S_IFNAM 050000 XENIX benannte Spezialdatei
mit zwei Untertypen, unterschieden durch st_rdev-Werte:
0001 S_INSEM s 000001 XENIX Semaphore-Untertyp von IFNAM
0002 S_INSHD m 000002 XENIX geteilte-Daten-Untertyp von IFNAM
6000 S_IFBLK b 060000 blockorientierte Spezialdatei (V7)
7000 S_IFMPB 070000 Gemultiplexte blockorientierte Spezialdatei (V7)
8000 S_IFREG - 100000 reguläre Datei (V7)
9000 S_IFCMP 110000 VxFS komprimiert
9000 S_IFNWK n 110000 Netzwerk-Spezialdatei (HP-UX)
a000 S_IFLNK l@ 120000 symbolische Verknüpfung (BSD)
b000 S_IFSHAD 130000 Solaris Schatten-INode für ACL (nicht sichtbar für Nutzer)
c000 S_IFSOCK s= 140000 Socket (BSD; auch "S_IFSOC" auf VxFS)
d000 S_IFDOOR D> 150000 Solaris Tür (`door')
e000 S_IFWHT w% 160000 BSD `whiteout' (nicht für INode benutzt)

0200 S_ISVTX 001000 `Sticky'-Bit: Text bleibt auf Swap auch nach Benutzung (V7)
reserviert (SVID-v2)
Auf Nicht-Verz.: diese Datei nicht in den Cache (SunOS)
Auf Verz.: Flag für eingeschränktes Löschen (SVID-v4.2)
0400 S_ISGID 002000 Setze Gruppen-ID bei Ausführung (V7)
für Verz.: benutze BSD-Semantics für Weitergeben der gid
0400 S_ENFMT 002000 SysV Locken der Datei erzwungen (gleicher Wert wie S_ISGID)
0800 S_ISUID 004000 setze Nutzer-ID bei Ausführung (V7)
0800 S_CDF 004000 Verzeichnis ist eine kontextabhängige Datei (HP-UX)

Ein `sticky'-Befehl tauchte in Version 32V AT&T UNIX auf.

SIEHE AUCH

chmod(2), chown(2), readlink(2), utime(2).

DEUTSCH VON

Jonas Rovan <jonas@blitz.de>, der das GerMan-Projekt für eine der besten Ideen hält, die jemals gehabt wurden und Andries Brouwer <aeb@win.tue.nl> für dessen Engagement herzlichst dankt.

Neufassung © 2001 von Michael Piefel <piefel@informatik.hu-berlin.de>.